Dieser Herbst hat ganz schön Bewegung in sich. Farbenfroh und wild. Übergänge zeichnen sich deutlich ab, die Blätter des Herbstes wirken so wunderbar lebendig, wild und gleichzeitig auch friedlich auf mich.
Die letzten Wochen waren bewegt und der Herbst hat mich bewegt, tiefer in das Thema Übergang zu schauen. Die letzten Wochen haben sich so angefühlt, als ob die Blätter, die draußen von den Bäumen fallen, auch in meinem Leben fallen. Ich habe so, so viel aussortiert und aufgeräumt – in meiner Wohnung, auf dem Rechner (insgesamt 60k unsortierter Fotos endlich mal sortiert und in eine Location gebracht…), in meinem Körper mit einer Fastenzeit, in meinen Beziehungen und noch mehr… so ist neuer Raum entstanden. Neuer Raum, den ich mir für mein Leben gewünscht habe. Denn nach dem Sommer war da ein ganz klares Gefühl in mir, dieser Wunsch nach Veränderung. Und auch die Klarheit darüber, dass Veränderung gerade dran ist. Und das in allen Bereichen. Und mir ist durch diesen Prozess nochmal mehr bewusst geworden, wie viel Überfluss in der heutigen Gesellschaft standardisiert ist. Aber das ist ein anderes Thema. Ich bin fasziniert davon, wie natürlich dieser Prozess häufig des mich auf den Übergang einlassens geflossen ist und ich über das Aussortieren und leer werden in diesem Herbst neue Ideen und Erkenntnisse gesammelt habe. Manchmal ist da auch ein großes Fragezeichen darüber, was gerade genau passiert, denn mein Geist versteht es häufiger auch mal nicht. Ich bemühe mich, immer wieder meinen Körper zu fragen, was gerade dran ist. Auch wenn ich sehr neugierig bin und am liebsten alles auf geistiger Ebene Wissen und begreifen möchte. So bittet mich das Leben um Geduld und Vertrauen. Jedes Mal gibt es eine konkrete Antwort vom Leben und ich folge dem, was sich richtig anfühlt. Ein Prozess, der in den letzten Wochen oft auch wehgetan hat, weil es um das Loslassen einiger Dinge & Beziehungen ging, von denen ich dachte, dass diese zu meinem Leben gehören und fester Bestandteil sind. Ganz schön aufregend und auch wenn es mir schwer fällt, manches los zu lassen, so habe ich das Vertrauen, dass alles genau richtig ist. Mein Kompass in dieser Zeit ist mein Körper und das Leben selbst. Wo fühle ich mich wie ich selbst und darf mich ausleben?
In den letzten Wochen habe ich häufiger (als sonst 😉 ) die Erfahrung gemacht von Menschen, die mich kennen, in Frage gestellt worden zu sein. Weil ich mich für mich entscheide. Und ich sehe häufiger in meinem Umfeld, dass ich damit alleine bin. Weil diese Menschen sich für die Rolle des ‚aufopfernden Märtyrers‘ entscheiden und sich selbst damit aus dem Fenster schmeißen. Den Aufprall merken sie leider erst später, da sie zunächst damit beschäftigt sind andere Menschen zu retten. Warum ich das so sehen kann? Weil ich diesen Anteil gerade in mir erkenne und nach Hause hole. Es fühlt sich so wunderbar an das zu erkennen, weil ich es nur so ändern kann. Meinem Sein wohnt ein unglaubliches Talent inne die Bedürfnisse anderer Menschen zu sehen und zu bedienen. Das habe ich bereits als Kind in meinem Familiensystem gelernt. Und so wie mir geht es vielen Menschen. Mit der Entscheidung zur Veränderung und zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, kommen immanent solche Themen mit auf. Themen, die Aufmerksamkeit brauchen, weil sie gesehen werden möchten. In dieser Zeit fühle ich mich kraftvoll und auch traurig. Da. Mit dem, was ist. Ich habe das Gefühl, dass ich nach diesem Prozess des Aufräumens meinen Kern viel klarer sehen kann. Und ich nenne diesen Kern mal ’neuen‘ Kern. Denn das, was in diesem Prozess des Übergangs entstanden ist, ist noch nicht ganz klar. Zwar ist schon klar, was aussortiert wurde und noch werden möchte. Allerdings habe ich noch keine Ahnung, wo das Leben mich hinführt. Ich weiß nur, dass es für mich gerade wichtig ist, zu Vertrauen und diesem radikalen Impuls zu folgen alles einmal umzudrehen und eine Entscheidung zu treffen.
Fragen, die mich in dieser Zeit inspirieren:
- Was inspiriert mich diesen Herbst gerade? Gibt es ein Thema/Themen, das mich besonders beschäftigt? Gibt es hier einen roten Faden?
- Wenn ich die Blätter draußen von den Bäumen fallen sehe, was erweckt das gerade für ein Gefühl in mir?
- Kann ich mir selbst gegenüber gerade authentisch sein und ‚da‘ mit dem, was gerade lebendig ist?
- Wünsche ich mir einen Übergang in meinem Leben? Was darf gehen, fühlt sich nicht mehr stimming für mich an?
- Zum Übergang gehören Vertrauen & Sicherheit. Wo finde ich diese beiden Qualitäten gerade?
- Was spiegelt mein Umfeld mir momentan?
- Was verstecke ich noch vor mir selbst? Wo möchte ich gerade nicht hinsehen?
In Liebe,
Nicole
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